Irisches Frühstück

Ebenso wie in England das Full Breakfast, ist das Irish Breakfast einfache Hausmannskost, deftig und reichhaltig. Das gehaltvolle Frühstück hat in Irland zwar Tradition, wurde aber zu früheren Zeiten hauptsächlich von den höheren Gesellschaftsschichten verzehrt. Heutzutage wird das typische Irish Breakfast in erster Linie von den Touristen eingenommen.

Auch wenn es den meisten Deutschen fremd ist, schon am Morgen eine üppige, warme Mahlzeit einzunehmen, sollte jeder während seines Urlaubs mindestens ein irisches Frühstück probieren. Schließlich ist in Irland die erste Mahlzeit am Tag mit zahlreichen Spezialitäten angereichert.

Typisch irisches Frühstück

Wer das typische irische Frühstück genossen hat, kann getrost das Mittagessen ausfallen lassen. Ebenso wie in England, beginnt das Irish Breakfast mit einem frischen Fruchtsaft oder einer halben Grapefruit, die mit dem typischen einseitig gezackten Löffel ausgelöffelt wird. Anschließend folgt der zweite Gang des Frühstücks, der Cerealien-Gang. Vornehmlich wird Porridge serviert, ein Haferschleim-Brei.

Nach dem zweiten Gang beginnt die Hauptmahlzeit, das warme Gericht. Das Irish Breakfast ist sehr kalorienreich, denn nicht nur die einzelnen Lebensmittel, die im Hauptgang verzehrt werden, enthalten viele Kilokalorien, sondern sie werden zusätzlich mit viel Fett zubereitet.

  • Der Frühstücksspeck wird mit viel Butter oder Öl ausgebacken und die würzigen kleinen Schweinswürstchen ebenfalls.
  • Dazu gibt es ein Spiegelei, das von beiden Seiten in der Pfanne gebacken wurde.
  • Ein geräucherter Hering ist ebenso beim typischen irischen Frühstück zu finden, wie die gebackenen Bohnen in Tomatensoße.
  • Ganz wichtig ist das Brown Bread, ein hausgemachtes Vollkorn-Soda-Brot, mit dem das Bratenfett aufgetunkt wird.
  • Potatoe Bread, Black Pudding und White Pudding sind ebenfalls Spezialitäten, die beim Irish Breakfast nicht fehlen dürfen.

Abgerundet wird das irische Frühstück mit dem vierten und letzten Gang, der aus schwarzem Tee mit Milch besteht. Zum Tee wird Toast gereicht und süß-bittere Orangenmarmelade. Mancherorts gibt es die bekannten Scones, die ebenfalls mit Butter, Marmelade, Honig oder Ahornsirup verzehrt werden.

irisches Frühstück

Tipps für ein irisches Frühstück

Um zu Hause ein typisch irisches Frühstück zu zelebrieren, wird natürlich ebenfalls mit der Grapefruit begonnen. Die Frische der Frucht und ihr leicht saures Aroma lassen auch den größten Morgenmuffel hellwach werden.

  1. Da der Haferschleim-Brei für den deutschen Gaumen sehr gewöhnungsbedürftig ist, sollte vielleicht wahlweise die Möglichkeit gegeben werden, statt Porridge (siehe Porridge Frühstück) auf ein kleines Müsli zurückzugreifen. Sehr üppig darf der Cerealien-Gang nicht ausfallen, denn der Hauptgang kommt ja noch.
  2. Spiegelei und Bacon können einfach zubereitet werden, denn die Zutaten sind im Supermarkt erhältlich. Statt Spiegelei kann auch ein irisches Omelett (Rezept siehe weiter unten) den Frühstückstisch bereichern.
  3. Auch die gebackenen Bohnen gibt es in der Dose fertig zu kaufen, sodass sie nur aufgewärmt werden müssen. Ein Rezept zum Baked Beans selber machen finden Sie hier: Rezept: englisches Frühstück
  4. Als Gemüsebeilage werden beim Irish Breakfast kleine Champignons in der Pfanne gebacken und halbe Tomaten im Backofen gegrillt.
  5. Das Potatoe Bread kann aus Kartoffelmehl selber hergestellt werden.
  6. Die würzigen Schweinswürstchen können durch Nürnberger Bratwürstchen ersetzt werden und statt Black Pudding muss die deutsche Blutwurst herhalten, die in Scheiben geschnitten wird und in der Pfanne ausgebacken wird.
  7. Auch das Soda-Vollkorn-Brot kann die fleißige Hausfrau selber backen (Rezept siehe weiter unten).

Statt Kaffee wird schwarzer Tee (am besten eine Assam-Teemischung) mit Milch gereicht und wer sich nicht die Mühe machen möchte, die Scones selbst zu backen, der begnügt sich mit Toastbrot, Butter und Konfitüre.

Rezept: irisches Frühstück

Weil ja der deutsche Bäcker das irische Sodabrot nicht führt, und der Geschmack des Brotes schlecht mit einer deutschen Sorte zu vergleichen ist, backt die Gastgeberin/der Gastgeber das würzige Brot zum typisch irischen Frühstück selbst:

  • Für ein kleines Brot werden 350 g Weizenvollkornmehl mit 150 g Weizenmehl gemischt und in eine Schüssel gegeben.
  • Dazu kommen 2 gestrichene Teelöffel Salz und 2 gestrichene Teelöffel Natron. Alles wird gut vermischt.
  • Anschließend werden 500 ml Buttermilch dazugegossen und die Zutaten werden mit den Händen rasch zu einem geschmeidigen, leicht klebrigen Teig geknetet. Wer gerne etwas Knackiges im Brot hat, gibt nun 80 g zerteilte Walnüsse oder gehackte Haselnüsse hinzu und knetet sie unter den Teig. Wenn der Teig zu sehr klebt und sich nicht formen lässt, muss eventuell noch etwas Mehl untergemischt werden.
  • Anschließend wird die Masse zu einem runden Laib geformt und auf das mit Backpapier ausgelegte Blech gegeben.
  • Mit dem Messer wird oben ein großes Kreuz in den Brotlaib geritzt. Als Garnitur kann zusätzlich eine Handvoll Sonnenblumenkerne aufgestreut werden.
  • Dann wird das Blech bei 200 Grad auf die mittlere Schiene in den vorgeheizten Backofen geschoben. Auf die untere Schiene wird ein Schüsselchen mit Wasser gestellt, das während des Backens verdunstet. Dadurch erhält das irische Sodabrot eine schöne Kruste.
  • Nach circa 35 Minuten ist das Brot fertig. Es hat eine hübsche, braune Knusperkruste und wenn von unten auf den Boden geklopft wird, klingt es hohl.

Am leckersten ist das Sodabrot, wenn es frisch aus dem Ofen, noch warm verzehrt wird.

Rezept: Irisches Omelett

Das irische Frühstück ist nicht nur insgesamt gehaltvoller, sondern das irische Omelett weist ebenfalls mehr Kalorien auf, als eine deutsche Eierspeise. Das liegt natürlich an den Zutaten.

  1. Bei einem irischen Omelett für 2 Personen werden 4 große Eier aufgeschlagen und getrennt. Das Eigelb kommt in eine Schüssel, das Eiweiß in einen hohen Rührbecher, wo es mithilfe eines Handmixers zu Eischnee geschlagen wird.
  2. Dann wird eine gekochte Kartoffel geschält, mit dem Kartoffelstampfer zerdrückt und zum Eigelb in die Schüssel gegeben.
  3. Es werden zwei Spritzer frisch gepresster Zitronensaft untergerührt und mit Salz und Pfeffer gewürzt.
  4. Anschließend wird der Eischnee mithilfe einer Gabel vorsichtig untergehoben. Dabei sollte nicht zu viel gerührt werden, damit die Luft, die beim Eischnee schlagen untergehoben wurde, nicht verloren geht. Denn dadurch wird das Omelett schön fluffig.
  5. Nun kommen 20 g Butter in eine Pfanne und werden erhitzt. Die Eiermasse wird in die Pfanne gegeben und bei kleiner bis mittlerer Hitze gebräunt.
  6. Damit das Omelett auch von oben eine goldbraune Farbe bekommt, wird es auf einen großen Teller gestürzt. Ein zweiter Teller wird darüber gedeckt und das Ganze wird umgedreht. Dann kann der obere Teller abgenommen werden und das Omelett gleitet wieder in die Pfanne.
  7. Wenn beide Omelett-Seiten eine goldbraune Farbe haben, ist es servierfertig. Als Garnitur eignet sich Schnittlauch, am besten in kleine Röllchen geschnitten, damit er mitgegessen werden kann.