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Das türkische Frühstück heißt Kahvaltı. Wenn der Türke keine Zeit hat und alleine frühstücken muss, beschränkt er sich meistens auf Tee, Brot und Käse. Da aber die Türken ein sehr geselliges Volk sind, laden sie sich schon zum Frühstück gerne Gäste ein. Dann wird die erste Mahlzeit am Tage üppig gestaltet.
Wenn die Türken dem islamischen Glauben angehören, wird darauf geachtet, dass nur Lebensmittel auf den Tisch kommen, die halāl (nach den Speisevorschriften des Islam erlaubt) sind. Diese Bedingung ist aber auch für türkisches Frühstück nicht schwer einzuhalten, daher ist der Tisch reichlich gedeckt und die Auswahl ist groß.
Weil der gläubige Türke kein Schweinefleisch verzehrt, hat Schinken auf dem Frühstückstisch nichts verloren. Auch die unterschiedlichen Wurstsorten, die beim kontinentalen Frühstücksbuffet niemals fehlen, erwartet der deutsche Tourist beim typisch türkischen Frühstück vergeblich. Das heißt aber nicht, dass das Frühstück in der Türkei recht einseitig gestaltet ist. Im Gegenteil, es ist sehr umfangreich und gesund.
In der Türkei kommen bereits zur ersten Mahlzeit am Tag Obst und Gemüse auf den Tisch. Die Grundlage des türkischen Frühstücks bilden neben den Früchten Brot, Käse und Tee. Der türkische Tee wird Çay genannt. Es ist ein Schwarzer Tee, der in kleinen tulpenförmigen Gläsern serviert wird. Wer mag, kann auch türkischen Kaffee zum Frühstück bekommen. Der türkische Kaffee (Kahve) ist ein Mokka.
Außerdem gibt es zum Frühstück Muhammara. Das ist eine Paste aus Walnüssen, Olivenöl und Chili. Sie wird ebenso wie der Honig (Bal) nicht aufs Brot geschmiert, sondern das Brot wird eingedippt. Üblich ist eine Art Fladenbrot, das nicht aufgeschnitten wird, sondern von dem sich jeder mit der Hand abreißen darf, was er essen möchte. Natürlich dürfen auch die Eier beim türkischen Frühstück nicht fehlen.
Besonders beliebt ist das Menemen. Ein türkisches Rührei mit Zwiebeln, grüner Paprika oder Peperoni und Tomaten. Es wird mit Salz, Pfeffer und Kreuzkümmel gewürzt. Das Rezept dazu finden Sie weiter unten auf dieser Seite.
Außer dem türkischen Fladenbrot werden verschiedene Blätterteigtaschen, Sigara Börek, zum Frühstück gereicht. Es gibt sie in unterschiedlichen Formen und mit verschiedenen Füllungen.
Wenn in der Türkei gemeinsam gegessen wird, wird ein 20 Zentimeter hoher, runder Tisch auf ein Tischtuch, das auf dem Boden ausgebreitet wurde, gestellt. Um den Tisch herum werden die Sitzkissen verteilt. Wer ein türkisches Frühstück zu Hause ausrichten möchte, sollte versuchen diese gemütliche Art des Essens nachzuahmen. Durch die Sitzweise und mit orientalischen Klängen im Hintergrund kommt das richtige Gefühl auf.
Weil alle Speisen in der Mitte stehen und sich jeder mithilfe seines Stückchens Fladenbrot ein Paprikastreifchen oder ein Gurkenstück in den Mund schiebt, werden die Obst- und Gemüseteile - wie zum Beispiel Tomaten, Gurken, Paprika, Honigmelonen, Datteln und Erik (türkische Pflaumen) - in kleine, mundgerechte Stücke geschnitten. In der einen Hand wird das Fladenbrotstückchen gehalten und zur Brotauflage wird sich aus der Tischmitte bedient. Die andere Hand hält die Gabel, die für die Oliven (schwarze und grüne) oder das Rührei benutzt wird.
Bei einer anderen Variante der türkischen Eierspeise werden die Eier direkt über das Gemüse in der Pfanne geschlagen. Sie werden nicht verrührt. Die Pfanne wird mit einem Deckel abgedeckt und bei niedriger Hitze (damit nichts anbrennt) werden die Eier zum Stocken gebracht. Sie liegen dann zwischen dem Gemüse und sehen aus wie Spiegeleier mit einer dünnen, weißen Haut über dem Eigelb.
Den türkischen Sesamkringel sind die aus dem griechischen Frühstück sehr ähnlich. Das Rezept dazu finden Sie auf dieser Seite: Griechisches Frühstück
Weil Sigara Börek auf dem türkisch gedeckten Frühstückstisch ebenfalls nicht fehlen sollte, hier das Rezept: