Japanisches Frühstück

Das typisch japanische Frühstück ist für jeden Europäer zunächst ein großes Abenteuer. Denn ebenso wenig, wie sich Sushi mit einem panierten Fischfilet vergleichen lässt, ähnelt auch das westliche Morgenmahl dem japanischen Frühstück in keiner Weise. Vereinzelte, kleine Gemeinsamkeiten finden sich vielleicht bei den Getränken. Während es in Deutschland eine Minderheit ist, die den Tee zum Frühstück bevorzugt, ist das Aufgussgetränk in Japan bei den meisten Menschen schon am Morgen sehr beliebt.

Der Grüne Tee zum Frühstück wird in Japan ohne Milch und Zucker getrunken. Als nächsten großen Unterschied müssen wir das typisch westliche Frühstücksgebäck notieren. Während für die meisten von uns die erste Mahlzeit am Tag ohne Brot oder Brötchen undenkbar wäre, isst der Japaner wenig bis gar kein Brot. Stattdessen darf auf seinem Frühstückstisch das Schälchen Reis keinesfalls fehlen. Obwohl der japanische Reis optisch dem parboiled Reis ähnelt, handelt es sich um eine klebrige Reisart mit kurzen Körnern.

Japanische Ess-Kultur

Das traditionelle, japanische Essen ist sehr gesund. Denn im Gegensatz zur westlichen Fertiggerichte-Kultur kommen in Japan hauptsächlich frische Lebensmittel auf den Tisch. Weil lange Zeit der Fleischkonsum verboten war, essen die Japaner auch heute noch wenig Fleisch. Stattdessen bevorzugen sie den Fisch.

Auch ihre Abneigung gegen Fett lässt sich mit dem eingeschränkten Fleischkonsum begründen. Allerdings mögen sie weder tierische noch pflanzliche Fette. Die japanischen Speisen werden immer sehr fettarm zubereitet. Neben dem frischen und bissfest gekochten Gemüse kommt auch der Fisch nur frisch auf den Tisch. Und weil der frische Fisch ebenfalls sehr gesund ist, wird er meistens ungegart, also roh verzehrt.

Diese Art der Fischzubereitung ist in Deutschland ja mittlerweile ebenfalls angekommen. Denn das japanische Sushi erfreut sich auch im Westen immer größerer Beliebtheit. Ebenso wie in China, essen auch die Japaner nicht mit Messer und Gabel, sondern nutzen Stäbchen. Allerdings sind die japanischen Essstäbchen kürzer als die chinesischen.

Weil der Japaner die Reisschale zum Mund führt, wären die langen Stäbe hinderlich. Außerdem wird für die Essstäbchen unlackiertes Holz verwendet. Da Fisch in der Inselküche eine sehr große Rolle spielt, besitzen die japanischen Stäbchen meist eine scharfe Spitze, die in den Fisch gepiekt wird. Auf diese Weise wird das Herausrutschen weicher Teile vermieden.

Wer das Essen mit Stäbchen gar nicht beherrscht, muss aber auch in Japan nicht verhungern. Es gibt ja immer noch die herzhaften, japanischen Suppen. Und die werden geschlürft. Der Restaurantbesuch verläuft in Japan ziemlich zügig. Denn die bestellten Speisen, die übrigens wie in Europa jedem Teilnehmer einzeln serviert werden, stehen rasch auf dem Tisch.

Nach dem Essen noch in gemütlicher Runde am Tisch sitzen zu bleiben, ist in dem Inselstaat nicht üblich. Wer im Anschluss noch etwas trinken möchte, verlässt das Restaurant und begibt sich in einen Pub.

japanisches Frühstück

Typisch japanisches Frühstück

Umeboshi heißt der asiatische Muntermacher, mit dem jeder Japaner den Tag beginnt. Es handelt sich dabei um eine salzig-sauer eingelegte, grüne Aprikose, die nicht nur beim Ostasiaten die Lebensgeister weckt. Ihr Geschmack ist so einzigartig, dass auch der Europäer, der das Frühstücksobst probiert, sofort hellwach ist. Die umeboshi ist der ideale Muntermacher.

Weil das Frühstück aber nicht nur aufwecken, sondern auch Energie spenden soll, werden Kohlenhydrate gegessen. Was der Europäer in Form von Brot oder Brötchen zu sich nimmt, isst der Japaner als Reis. Daher wird das weiße Getreide, sei es in Natur, mit Gemüsesorten angereichert oder in Form von diversen Reisbällchen auf jedem japanischen Frühstückstisch zu finden sein.

Ebenso ein Muss ist die Miso-Suppe (Das Rezept steht im nächsten Textabschnitt auf dieser Seite). Die warme Suppe besteht hauptsächlich aus Dashi, einem Fischsud und Miso, einer Sojabohnenpaste. Als Einlage können sich kleine Tofuwürfel, Wakame, das sind dünne, grüne Meeresalgen oder auch Frühlingszwiebeln in der typisch japanischen Suppe befinden. Und zur Saison wird die Miso-Suppe auch manchmal mit Shiitake angereichert.

Ganz im Gegensatz zum Deutschen, der sich gerade Fisch wohl am wenigsten auf seinem Frühstückstisch vorstellen kann, gehören die schwimmenden Meerestiere ebenfalls zur ersten Mahlzeit des Tages. Das kann ein geräucherter Fisch sein, der in Japan übrigens sehr grätenreich ist, aber auch ein gesalzener und gegrillter Fisch wird am Morgen gerne verzehrt. Wer keine Lust hat, auf Fisch, weicht auf ein Tofugericht aus.

Und weil nun der Gesundheit noch immer nicht genug getan wurde, dürfen auch die verschiedenen, eingelegten Gemüsesorten nicht fehlen. Tsukemono nennt sich das eingelegte Gemüse. Es kann auf die unterschiedlichsten Arten hergestellt werden und lässt sich außerdem mit verschiedenen Sorten zubereiten.

Einfache Varianten, wie Gurken oder Rettich Tsukemono können Sie auch als Laie zu Hause nachkochen. Schwieriger zuzubereiten, aber ebenfalls sehr schmackhaft eingelegt werden Gemüsesorten wie Auberginen, Chinakohl oder Karotten. Und getrocknete, schwarze Algen gehören ebenfalls zu den typischen Zutaten für die japanische Morgenmahlzeit.

Soll das japanische Frühstück noch üppiger ausfallen, wird es um unterschiedliche Eierspeisen erweitert. Der Japaner verzehrt die Eier roh oder gestockt. Aber auch Omeletts, die gefüllt und aufgerollt serviert werden, finden sich auf dem erweiterten Frühstückstisch. Das Rezept für ein typisch japanisches Omelett, das Tamagoyaki, können Sie im letzten Abschnitt dieser Seite nachlesen.

Rezept für japanisches Frühstück

Möchten Sie zu Hause Ihren Lieben oder einer ausgewählten Gästeschar ein echtes japanisches Frühstück vorsetzen, darf die Miso-Suppe natürlich keinesfalls fehlen. Sie wird folgendermaßen zubereitet:

  • Bringen Sie zunächst einen Liter Wasser zum Kochen.
  • Ins sprudelnde Wasser geben Sie einen Esslöffel Dashi. Das ist eine japanische Fischbrühe in Pulverform. Sie dient als Grundlage der meisten Suppen im Inselstaat und besteht hauptsächlich aus Bonitoflocken (einer Thunfischart) und braunem Seetang. Sie können das Instant-Produkt im Asia Shop erwerben.
  • Schneiden Sie außerdem 250 Gramm Tofu in Würfelchen.
  • Scheiden Sie einen Bund Frühlingszwiebeln in Ringe und spülen Sie ein paar Streifen Wakame (das sind Braunalgen, die in Deutschland nur in getrocknetem Zustand verkauf werden) mit reichlich kaltem Wasser ab.
  • Dann legen Sie die Algenstreifen für circa fünf Minuten in viel lauwarmem Wasser ein, bis sie sich gut vollgesogen haben.
  • Nun drücken Sie die Wakame aus und geben Sie zusammen mit den Tofuwürfeln und den Ringen aus Frühlingszwiebeln in die Fischbrühe.
  • Lassen Sie die Fischbrühe mit den Einlagen nun solange köcheln, bis das Gemüse zwar gar, aber noch bissfest ist.
  • Dann fügen Sie vier Esslöffel Miso-Paste zu und rühren sie gut unter. Miso erhalten Sie im Asia Shop. Es handelt sich dabei um eine Paste aus fermentierten Sojabohnen. Sie dürfen die Sojabohnen-Paste keinesfalls eher untermischen, da sie beim Kochen an Geschmack verlieren würde.
  • Sobald die Paste eingerührt ist, wird die Suppe vom Herd genommen. Die Miso-Suppe ist fertig und kann serviert werden.

Zur Miso-Suppe wird kein Löffel gereicht. Die festen Bestandteile, wie Tofu, Gemüse und Algen isst der Japaner mit Stäbchen. Die Brühe trinkt er aus der Tasse.

Rezept: japanisches Omelett

Tamagoyaki, das ist der japanische Name für Omelett. Aber auch, wenn der ostasiatische Eierkuchen, ähnlich wie der deutsche, fast nur aus Eiern besteht, wird er unterschiedlich zubereitet und sieht auch anders aus. In Japan wird das Omelett in einer rechteckigen Pfanne zubereitet. Es dient als Auflage beim Nigri-Sushi und wird beim Futo-Maki als Füllung verwendet.

Zum Frühstück gibt es das Tamagoyaki normalerweise ohne Reis, einfach nur in munderechte Häppchen geschnitten. Da wahrscheinlich die wenigsten von Ihnen eine eckige Pfanne besitzen, bereiten Sie das Japan-Omelett in der haushaltsüblichen, runden Pfanne zu. Um einen eckigen Block zu erhalten, schneiden Sie zum Schluss die Seiten einfach ab und vernaschen sie vor dem Servieren.

  1. Sie benötigen folgende Zutaten: 4 große Eier, 1 Teelöffel Mirin (das ist ein süßlicher japanischer Reiswein, der häufig als Würzmittel verwendet wird), 2 Teelöffel Sojasoße, ½ Teelöffel Zucker und etwas Sesamöl.
  2. Schlagen Sie die vier Eier in eine Schüssel auf und verquirlen Sie mithilfe einer Gabel das Eiweiß mit dem Eigelb. Rühren Sie nur solange, bis der Dotter und das Eiklar vermischt sind. Es soll keine Luft untergeschlagen werden, denn das japanische Omelett ist nicht fluffig.
  3. Mischen Sie anschließend die Gewürze (Zucker, Reiswein und Sojasoße) kurz unter, sodass eine sehr dünnflüssige Eiermasse entsteht.
  4. Mithilfe eines Küchenpapiers oder eines Pinsels ölen Sie Boden und Rand Ihrer Pfanne sehr sparsam ein. Überschüssiges Öl wischen Sie mit dem Küchenkrepp ab, denn der Japaner liebt es fettarm.
  5. Gießen Sie nun, je nach Größe der Pfanne ein Viertel oder ein Drittel des Eierteiges in die Pfanne, sodass der Boden dünn bedeckt ist.
  6. Sobald das Ei zu stocken beginnt, falten Sie es unter Zuhilfenahme des Pfannenwenders auf drei Mal bis ins letzte Drittel der Pfanne und rollen Sie es dann auf die andere Seite der Pfanne.
  7. Lassen Sie die dünne Omelettrolle in der Pfanne liegen und ölen Sie den leeren Pfannenteil wiederum leicht ein.
  8. Gießen Sie das nächste Viertel der Teigmasse in die Pfanne. Dabei heben Sie das bereits aufgefaltete Teil-Omelett an, sodass der frische Teig darunter fließen kann.
  9. Wenn das frisch eingegossene Ei zu stocken beginnt, geht es wieder ans Falten. Beginnen Sie auf der Seite, wo die angefangene Rolle liegt, und falten Sie zur gegenüberliegenden Seite.
  10. Wiederholen Sie diese Vorgänge solange, bis der gesamte Eierteig aufgebraucht ist. Nun sollte auf einer Pfannenseite ein rechteckiger Omelettblock liegen.
  11. Heben Sie den Block aus der Pfanne und schneiden Sie das Tamagoyaki in mundgerechte Stücke, die Sie vor dem Servieren mit etwas Schnittlauch garnieren können.