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So groß wie das Land selber, so vielfältig ist sein Speiseplan. Daher lässt es sich schwer festlegen, was in China unter einem typischen Frühstück verstanden wird. Jede Region hat ihre speziellen Gerichte, die bevorzugt gegessen werden.
Was aber allen Gebieten Chinas gemein ist, ist die Tatsache, dass auch zum Frühstück warme Speisen verzehrt werden. Kalt zu essen ist in China in keiner Region und zu keiner Tageszeit üblich.
Wenn zum Frühstück Ehrengäste geladen sind, so sitzen sie links und rechts vom Gastgeber. Der Gastgeber kümmert sich um das Nachschenken und bemüht sich auch, seinen Gästen die besten Stücke auf den Teller zu legen. Essen muss stets zuviel auf dem Tisch stehen. Wenn die Gäste alles aufessen, heißt das, dass der Gastgeber zuwenig serviert hat. In China verliert er deswegen sein Gesicht.
Wer eine Familie hat, nimmt in China die Morgenmahlzeit meistens zu Hause ein. Nur aus Zeitmangel oder weil es sich für Singles nicht lohnt, am Morgen aufzukochen, frühstückt der Chinese im Restaurant oder er kauft sich eine Kleinigkeit beim Straßenhändler.
Mittagessen und Abendessen bestehen aus mehreren Hauptspeisen, die in der Mitte des Tisches aufgebaut werden, sodass jeder alles probieren kann. Besonders das Abendessen findet gerne in geselliger Runde im Restaurant statt. Dabei wird natürlich mit Stäbchen gegessen. Wem es schmeckt, der tut das lauthals kund, indem er schlürft, rülpst und schmatzt.
Es gilt als unhöflich, alle Hauptspeisen restlos aufzuessen. Das Schüsselchen Reis, das jeder vor sich stehen hat, darf aber geleert werden. Abfälle, die beim Essen entstehen, werden entweder auf den Tisch gespuckt, oder auf den Fußboden. Und mit der einen Hand zu rauchen und in der anderen Hand das Essstäbchen zu führen ist ebenfalls nicht ungewöhnlich.
Im Gegensatz zum Deutschen, der am Morgen ein Marmeladenbrötchen frühstückt, oder Brot mit Butter und Käse, isst der Chinese zur ersten Speise des Tages warm. Käse würde er übrigens nie anrühren. Stattdessen gibt es je nach Landstrich entweder Reissuppe oder Nudelsuppe. Auch ein deftiger Reisbrei kann serviert werden.
Obligatorisch sind die warmen, gefüllten Teigtaschen, die den schwäbischen Maultaschen ähnlich sehen. In China heißen sie Jiaozi und sind mit Hackfleisch und Chinakohl gefüllt. Auch Baozi oder Youtiao, lange frittierte Teigstangen, werden zum chinesischen Frühstück gegessen.
Wenn es zum Frühstück Shaomai gibt, dann handelt es sich um einen klebrigen Reis mit Fleisch, Pilzen und Sojasoße, der sich in einem Teigmantel befindet. Als süßes chinesisches Frühstück gilt Tang Yuan. Das ist ein Klebereis mit einer Paste aus roten Bohnen. Während ein weich gekochtes Frühstücksei auf dem chinesischen Frühstückstisch undenkbar ist, ist das Spiegelei mit gedämpftem Gemüse in Nordchina aber häufig zu finden.
Getrunken wird zum Frühstück weder Kaffee noch Tee. In China gilt die Suppe als Getränk. Somit ist die einzige Flüssigkeit, die beim Frühstück zu sich genommen wird, die Reissuppe oder auch die Nudelsuppe.
Um die typischen chinesischen Maultaschen, die Jiaozi herzustellen:
Das süße chinesische Frühstück, die Tang Yuan, werden besonders gerne zum Laternenfest beziehungsweise zum Frühlingsfest serviert. Ein auch für den westeuropäischen Gaumen leckeres Rezept sind Tang Yuan (Klebereis-Klößchen) mit einer Sesam-Honig-Füllung: