Bayrisches Frühstück - Weißwurstfrühstück

Frühstück ist in Bayern mehr als nur die erste Mahlzeit des Tages. Ob herzhaft mit Brezeln (bayrisch: Brezn) und Weißwurst oder süß mit Apfelschmarrn. Das bayrische Frühstück vereint Tradition, Gemütlichkeit und Genuss. Hier treffen deftige Hausmannskost Rezepte auf regionale Klassiker.

Von rustikal bis raffiniert: Wer Ideen für ein bayrisches Frühstück sucht, landet unweigerlich beim Weißwurstfrühstück mit süßem Senf und Weizenbier (bayrisch: Weißbier). Doch die Rezepte gehen weit darüber hinaus. Von Mehlspeisen, über Schinken und Käse, bis zu frischen Eiern. Für jeden ist was dabei.

Typisch bayerisch frühstücken

Bayrisches Frühstück ist so vielfältig wie die Regionen zwischen Alpenrand und Oberpfälzer Wald. Unter der Woche beginnt der Tag eher schnell und funktional. Ein Kaffee, eine Butterbrezn oder eine belegte Semmel. Am Wochenende wird das Frühstück in Bayern dagegen zum ausgiebigen Genuss.

Ob süß oder herzhaft, die Auswahl in Gebäck ist in Bayern ein Traum. Frisch vom Bäcker landen Puddingbrezen, Nussschnecken, Rohrnudeln, Apfelkiachl, Rosinensemmel oder Auszogne auf dem Frühstücksteller. Wer’s deftig mag greift zu Bauernbrot oder Laugengebäck. Belegt mit Käse oder Schinken. Dazu gibt’s Kaffee und für die Kleinen ein Haferl Kaba.

Manchmal darf das Frühstück etwas mehr sein. Dann steht erst ein kleines erstes Frühstück und ab 10/11 Uhr das traditionelle Weißwurstfrühstück auf dem Programm. Streng nach Tradition vor 12 Uhr, denn die Weißwurst darf das 12 Uhr Läuten der Kirche nicht hören. 2 Weißwürste, eine Brezn, süßer Senf und ein kühles Weißbier.

Bayerisches Frühstück macht die Mischung aus Bodenständigkeit und Genuss aus. Viele typische Frühstücksideen haben ihre Wurzeln in der bäuerlichen, bayerischen Küche. Heute verbinden sie Regionalität mit Genuss und machen aus dem Frühstück ein echtes Lebensgefühl. Von einfach über ausgiebig, von süß bis herzhaft, Bayern hat für jeden Geschmack die passenden Rezepte.

Bayrisches Frühstück

Bayrisches Frühstück mit Genuss

Ein bayrisches Frühstück ist weit mehr als nur eine Mahlzeit. Es ist eine Hommage an Tradition, Geselligkeit und Genuss. Ob am Wochenende, wenn Freunde eingeladen sind oder einfach als Auszeit im eigenen zu Hause. Ein liebevoll gedeckter Tisch voller regionaler Spezialtäten sorgt für Lebensfreude.

Der Duft von frischen Brezeln, kräftigem Schinken und einem Haferl Kaffee schafft Atmosphäre, in der sich nicht nur Gäste sofort willkommen fühlen. Besonders beliebt in geselliger Runde ist das klassische Weißwurstfrühstück, das in Bayern nicht nur im Wirtshaus, sondern auch daheim zelebriert wird.

Zwei Weißwürste, süßer Senf, resche Brezeln und dazu ein kühles, süffiges Weißbier. Mehr braucht es nicht für den bayerischen Start in den Tag. Rund um das Münchner Oktoberfest gehört diese Kombination einfach dazu. Wer mag rundet mit Obazda, Radi und Radieserl ab, bayerischer geht’s kaum.

Doch auch abseits der Weißwurst zeigt die bayerische Küche beim Frühstück ihre ganze Vielfalt. Deftige Wurst- und Käsespezialitäten, Schinken vom Metzger nebenan, frische Semmeln und Laugengebäck treffen auf süße Kontraste wie Honig, Marmelade oder Butterzopf.

An Feiertagen oder wenn Gäste kommen, wird der Tisch reich gedeckt. Mit hausgemachten Leckereien und Tipps aus Omas Küche. Wer schon einmal in einem Dirndl oder einer Lederhose beim Frühschoppen im Biergarten war, weiß, wie eng Essen, Bier und Geselligkeit miteinander verbunden sind.

Und obwohl unter der Woche eher schnell nur was kleines gegessen wird, zeigt sich spätesten am Sonntag, wie sehr das Frühstück zelebriert wird. Mit Zeit, Genuss und einem Stück Zuhause. Ob deftiger Leberkas, Fleischsalat oder knuspriger Bauernlaib mit Schnittlauch, es darf aufgetischt werden.

Bier gehört nicht nur zum Weißwurstfrühstück, sondern ist auch ein Teil der gelebten Esskultur. Zumindest wenn das Auto stehen bleibt, denn auch in Bayern gibt es die Straßenverkehrsordnung, und Alkohol hat am Steuer nix zu suchen. Auch wenn Bier in Bayern flüssiges Manna ist ;-)

Rezept: Weißwurstfrühstück

Ein echtes Weißwurstfrühstück gehört zu Bayern wie das Amen in der Kirche. Frisch gebrühte Weißwürste, eine resche Brezn, ein ordentlicher Klecks süßer Senf von Händlmaier. Und dazu ein kühles Weißbier. So startet der Bayer stilvoll in den Tag. Um 10 oder 11 Uhr, denn die Weißwurst verträgt sich nicht mit dem Glockenschlag vom Zwölferläuten.

Pro Portion rechnen Sie mit 2 Weißwürsten und einer Breze. Wer richtig Hunger hat, wie gestandene Mannsbilder, verdrücken auch 3 bis 5 Weißwürste. Brezn sollten lieber zu viel als zu wenig vorhanden sein, denn was übrig bleibt wird zu Breznknödel verarbeitet. Und wenn das erste Weißbier leer ist, darf nachgeschenkt werden.

Weißwurstfrühstück

  • Zubereitungszeit:
  • Koch-/Backzeit:
  • Gesamtzeit:

Weißwurstfrühstück

Rezept für 1 Portion

Zutaten:

  • 2 Weißwürste
  • 1 Breze
  • 1 Glas Weißbier (0,5 Liter)
  • 1 EL süßer Senf (z. B. Händlmaier)
  • Optional: frische Petersilie oder Schnittlauch zum Garnieren

Nährwerte pro Portion (Durchschnittswerte der Zutaten):

  • Kalorien: ca. 4.138 kJ / 987 kcal
  • Fett: ca. 46 g
  • Eiweiß: ca. 37 g
  • Kohlenhydrate: ca. 76 g
  • Ballaststoffe: ca. 4 g

Zubereitung:

  1. Wählen Sie einen ausreichend großen Topf. Alle Weißwürste müssen bequem darin Platz haben und vollständig mit Wasser bedeckt sein.
  2. Diesen Topf füllen Sie mit Wasser, decken ihn ab und bringen das Wasser zum Kochen.
  3. Sobald das Wasser kocht, nehmen Sie den Deckel ab und reduzieren die Hitze auf dem Herd auf ein Minimum.
  4. Lassen Sie das Wasser auf 70 bis 70°C abkühlen. Es soll heiß sein, darf aber nicht mehr kochen, sonst platzen die Weißwürste.
  5. Legen Sie die Weißwürste hinein und lassen Sie für 10 bis 15 Minuten, je nach Menge, in dem Wasser ziehen. So erwärmen sie sich gleichmäßig und die Würste platzen nicht auf.
  6. Während die Weißwürste ziehen, decken Sie den Tisch. Legen Sie die Brezeln in einen Brotkorb, stellen Sie den süßen Senf bereit und füllen Sie das Weißbier in Weißbiergläser.
  7. Sobald die Weißwürste schön heiß sind, werden Sie in einen vorgewärmten Weißwursttopf mit Deckel umgefüllt und kommen auf den Tisch. Ein solcher Topf schützt sie dafür zu schnell kalt zu werden.
  8. An Guad‘n

Für mehr bayerisches Lebensgefühl servieren Sie zu den Weißwürsten etwas Butter und Obazda als Aufstrich für die Brezeln. Einige frische Radieserl, in feine Scheiben geschnitten und mit etwas Salz bestreut, sorgen für Frische auf dem Frühstückstisch. Wer mag ergänzt mit Gurkenscheiben und Radi. So wird aus dem Weißwurstfrühstück ein Schmankerl.

Ein klassisches, traditionelles Weißwurstfühstück gehört einfach dazu. Nicht nur beim Besuch des Münchner Oktoberfest, sondern auch sonst zum gemütlichen Frühschoppen mit Freunden. Ob mit Dirndl oder ohne, wer in Bayern frühstückt, darf sich auf Geselligkeit, Genuss und ein bisschen Stolz auf die eigene Küche freuen.

Rezept: Apfelschmarrn Deluxe

Ein aromatischer Apfelschmarrn mit dem gewissen Extra. Dieser bayerische Apfelschmarrn Deluxe vereint fluffigen Teig mit frischen Äpfeln, eingelegten Rumrosinen, gerösteten Mandeln und einem Hauch Mandelmus. Eine Frühstücksidee, die Tradition mit Moderne verbindet.

Bayerischer Apfelschmarrn Deluxe mit Mandelmus und Rumrosinen

  • Zubereitungszeit:
  • Koch-/Backzeit:
  • Gesamtzeit:

Apfelschmarrn Deluxe

Rezept für 2 Portionen

Zutaten:

  • 2 Eier (Größe M)
  • 150 ml Milch
  • 100 g Mehl (Weizenmehl Type 405)
  • 1 Apfel (säuerlich, z.B. Boskop)
  • 30 g Rosinen
  • 1 EL Rum (zum Einweichen der Rosinen)
  • 1 EL Zucker
  • 1 TL Vanillezucker
  • 1 Prise Salz
  • 1 EL Butter oder Butterschmalz (zum Ausbacken)
  • 2 TL Mandelmus (hell oder braun)
  • 10 g gehackte Mandeln (zum Rösten)
  • Puderzucker zum Bestäuben (nach Belieben)

Nährwerte pro Portion (Durchschnittswerte der Zutaten):

  • Kalorien: ca. 2.568 kJ / 613 kcal
  • Fett: ca. 24 g
  • Eiweiß: ca. 18 g
  • Kohlenhydrate: ca. 77 g
  • Ballaststoffe: ca. 5 g

Zubereitung:

  1. Um die Rumrosinen vorzubereiten, geben Sie die Rosinen in eine kleine Schüssel und übergießen sie mit dem Rum. Lassen Sie die Rosinen gute 15 Minuten im Rum ziehen, damit sie schön saftig werden.
  2. In der Zwischenzeit verrühren Sie in einer Rührschüssel Eier, Milch, Zucker, Vanillezucker und eine Prise Salz zu einem glatten Teig. Am Schluss heben Sie das Mandelmus unter und verrühren das Ganze zu einem geschmeidigen Teig. Dieser Teig darf ein wenig ruhen.
  3. Nun können Sie den Apfel schälen, vierteln, entkernen und in feine Spalten oder kleine Würfel, je nach Vorliebe, schneiden.
  4. Lassen Sie die Rosinen durch ein Sieb grob abtropfen und geben Sie den restlichen Rum in den Teig.
  5. In einer beschichteten Pfanne mit ca. 24 cm Durchmesser erhitzen Sie die Butter und geben dann den Teig hinein. Darüber verteilen Sie gleichmäßig die Apfelstücke und Rosinen.
  6. Bei mittlerer Hitze backen Sie den Teig einige Minuten, bis die Unterseite goldgelb ist.
  7. Dann vierteln Sie den Schmarrn und drehen ihn mit einem Pfannenwender um.
  8. Nach dem Wenden reißen Sie ihn mit zwei Gabeln in mundgerecht große Stücke.
  9. Backen Sie den Schmarrn so lange weiter, bis die Stücke rundum goldbraun und leicht knusprig sind.
  10. In der Zwischenzeit geben Sie die gehackten Mandeln in eine zweite, kleine Pfanne ohne Fett und rösten Sie leicht an. Das dauert bei mittlerer Hitze ca. 3 bis 4 Minuten.
  11. Die gerösteten Mandeln streuen Sie am Ende über den Schmarrn.
  12. Richten Sie den Apfelschmarrn auf Tellern an, bestäuben ihn nach Belieben mit etwas Puderzucker und servieren Sie ihn warm. Wer mag kann noch einen Klecks Apfelmus oder etwas Joghurt dazu reichen.

Wer mag, kann den Apfel ganz oder teilweise durch andere, leicht säuerliche Früchte der Saison ersetzen. Hier eignen sich Johannisbeeren, Stachelbeeren, Rhabarber, Sauerkirschen oder auch Holunderbeeren. Belassen Sie aber die Menge (ca. 150 Gramm) im Gesamten gleich. Statt Rum können Sie Apfelsaft verwenden, geben diesen am Ende aber nicht in den Teig.

Ein Apfelschmarrn wie dieser bringt bayerisches Frühstücksgefühl auf den Teller. Der Schmarrn ist schnell gemacht, aber alles andere als langweilig oder althergebracht. Ob als spätes bayrisches Frühstück oder süßes Mittagessen. So einfach kann es sein, sich und andere kulinarisch zu verwöhnen.