Wie in den meisten südlichen Ländern, fällt auch in Spanien das erste Frühstück recht karg aus. Es besteht aus Kaffee oder heißer Schokolade und einem Gebäckteil. Das Gebäck sind ein paar Kekse, ein Croissant oder am Sonntag und zu besonderen Anlässen Churros. Churros sind in Fett ausgebackene Teigstangen, die entweder selbst zubereitet oder in einer Churrería verzehrt werden.
Was in Deutschland als Unsitte betrachtet wird, ist in Spanien normal. Das Frühstücksgebäck wird ins Getränk getunkt. Daher ist die Trinkschokolade von besonders dickflüssiger Konsistenz. Auch wenn ein solches spanisches Frühstück nicht viel beinhaltet, so ist es doch sehr fetthaltig und sehr kalorienreich.
Weil das kleine spanische Frühstück nicht lange vorhält, ist es üblich, in der Frühstückspause zwischen 9:30 und 11:30 in ein nahegelegenes Lokal zu gehen, etwas zu trinken und zum zweiten Frühstück eine Kleinigkeit zu essen. Diese Kleinigkeit besteht entweder aus einem Bocadillo (das ist ein belegtes Weißbrot in Stangenform), einem Sandwich (belegtes Toastbrot) oder einer Tapa.
Als Tapas werden in Spanien kalte oder warme Speisen bezeichnet, die auf kleinen Tellern zum Getränk gereicht werden. Typische Tapas für ein zweites spanisches Frühstück sind zum Beispiel:
Wenn mehrere Personen zusammen das Lokal besuchen, werden verschiedene Tapas in die Mitte des Tisches gestellt, von denen sich jeder bedienen darf. Oft wird dazu nicht Messer und Gabel gereicht. Sondern in den einzelnen Fleisch-, oder Fischstückchen, in den Oliven oder in den Meeresfrüchten stecken Zahnstocher, mit denen das ausgewählte Stück aufgespießt und zum Mund geführt wird. Selbstverständlich gibt es zu den Tapas wie zu jedem spanischen Essen Weißbrot.
Weil der Spanier beim Essen gerne teilt, in deutschen Haushalten aber nicht immer so große Tische vorhanden sind, um viele unterschiedliche Speisen in die Mitte zu stellen, bietet sich ein spanisches Frühstücksbuffet mit Gebäck und unterschiedlichen Tapas an.
Als Getränk für das spanische Frühstück wird natürlich Kaffee gereicht. Der Spanier wählt gerne zwischen einem kleinen schwarzen Kaffee, dem cafe solo, einem normalen Kaffee mit circa einem Drittel Milch, dem cafe con leche, oder einem kleinen Kaffee mit wenig, meist süßer Kondensmilch, dem cortado. Für die Freunde der süßen Schokolade darf die spanische Frühstücksschokolade dabei sein (siehe nachfolgendes Rezept).
Die Frühstücksschokolade, die in den spanischen Churrerías zum Frühstück serviert wird, ist nicht zu vergleichen mit einer deutschen Trinkschokolade, aus echtem Kakaopulver, oder gar der üblichen heißen Schokomilch, die mit Hilfe von Fertigpulvern wie Kaba, Nesquik, et cetera hergestellt wird.
Weil von der spanischen Frühstücksschokolade möglichst viel am eingetunkten Gebäckteil hängen bleiben soll, muss sie sehr dickflüssig sein. Um die spanische, dickflüssige Schokolade herzustellen, wird eine Tafel Schokolade benötigt. Am besten wird eine Tafel mit möglichst hohem Kakaoanteil verwendet, wie zum Beispiel Zartbitterschokolade:
Da Churros ein Fettgebäck sind, ähnlich wie die deutschen Faschingskrapfen oder Berliner, wird heißes Öl benötigt. Das Öl sollte eine Temperatur von 180 Grad haben. Am besten wird es in einer Pfanne mit hohem Rand erhitzt. Für den Churros-Teig wird Wasser und Mehl zu gleichen Teilen verwendet und eine Prise Salz dazugegeben.
Soll der Churros-Teig etwas gehaltvoller sein, kann ein Teil des Wassers durch Milch oder Ei ersetzt werden.